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              (Fortsetzung des Berichtes Montenegro)

Auf der Fahrt ab Grenze Montenegro-Kroatien in Richtung Dubrovnik gibt es einige bekannte Urlaubsorte. Besonders gut gefällt uns MLINI. Wir parken etwas abseits und gehen auf Zimmersuche. Hier ist die Saison noch nicht zu Ende, die guten Zimmer sind alle ausgebucht und im beliebten Hotel Villa Palma will uns niemand für 3 Nächte.

Heute ist wohl nicht unser Tag und spät ist es mittlerweile auch. Frustriert fahren wir weiter und lassen schon bald DUBROVNIK hinter uns. Nach einigen Kilometern liegt die schöne Bucht von ZATON vor uns. Plötzlich sehen wir auf der linken Straßenseite drei Häuser mit den Schildern: Apartmani. Am mittleren Haus klingele ich. Ein freundlicher Herr öffnet und zeigt uns gern ein Apartment. Wir können es auch für drei Nächte haben und sind angenehm überrascht. Es ist sauber und modern eingerichtet mit allem, was man so braucht.

Ideal ist auch die Nähe zu Dubrovnik. Am zweiten Tag fahren wir schon vor 8.00 Uhr in die Stadt und bekommen sogar einen Parkplatz auf der Straße direkt gegenüber der Altstadt. Wir müssen nur noch einige Treppen bis zum Stadttor runter laufen. Die Pflastersteine der Hauptpromenade (Stradun) wirken spiegelglatt wie frisch poliert.



                      DUBROVNIK am Morgen um 8.00 Uhr

In aller Ruhe können wir durch die engen Gassen laufen und uns die historischen Bauwerke aus allen Perioden der Stadtgeschichte ansehen, u. a. das Franziskaner- und Dominikaner-Kloster, den Rektorenplatz und die beeindruckende Kathedrale. Sehenswert ist auch der kleine bunte Markt, obwohl die Preise hier höher sind als außerhalb. Jetzt wollen wir uns Dubrovnik auch noch von oben ansehen, zahlen an der Kasse ca. 7,00 € für den Rundgang und begeben uns auf die Stadtmauer.



                          Ausblick von der Stadtmauer

Sie ist fast 2 km lang und stellenweise bis zu 6 m breit. Es ist ein außergewöhnlicher Spaziergang mit traumhaften Ausblicken über die terrakottafarbenen Dächer der Stadt und auf die Berge und das Meer im Hintergrund. Wie schön, dass nach dem Bombardement im Krieg 1991 mit Unterstützung der UNESCO die einzigartige Altstadt wieder aufgebaut wurde.



                      Über den Dächern von DUBROVNIK

Als wir unseren Rundgang beenden und die engen Stufen herabsteigen, können wir nicht glauben was wir sehen: Die Hauptpromenade ist voll mit Menschen und vor dem Stadttor kommen immer noch weitere Touristenbusse. Da muß ich an ein Zitat von Bernard Shaw nach seinem Dubrovnik-Besuch im Jahr 1929 denken: "Wer den Himmel auf Erden sucht, der soll nach Dubrovnik kommen". Heute würde er bestimmt sagen: "Im Himmel nur noch Gewimmel...". Jetzt wird es Zeit zu gehen!

Unser Tipp für die Stadtbesichtigung: Sehr früh am Morgen oder am späten Nachmittag; dann sind die Busse wieder weg.

Bevor wir nach Zaton zurückfahren schlendern wir über einen Bauernmarkt am Stadtrand. An den Fischständen kann ich nicht vorbeigehen ohne einzukaufen. Wir nehmen 4 kleine Doraden, Knoblauch und Petersilie mit. Obwohl wir im Urlaub nicht kochen wollen, machen wir eine Ausnahme. Die Fische werden im Meerwasser geputzt und gewaschen; dann in Butter mit Knoblauch und Petersilie gebraten, dazu Baquette und eine Flasche Kroatischen Wein! Das einfache Leben kann so schön sein....

Wir wären gerne einige Tage länger in der Bucht von Zaton geblieben, da wir aber auch im Urlaub nicht ganz auf´s Fernsehen verzichten wollen und kein SAT-TV vorhanden war, verabschieden wir uns nach 4 Tagen. Bevor wir weiterfahren, lassen wir uns von Herrn Kusalo die anderen Apartments zeigen. Alle sind sehr gut ausgestattet und haben Balkone bzw. Terrassen mit Meerblick. Besonders schön ist der direkte Zugang zum Wasser mit den kleinen Badeplateaus, auf denen man Liegen plazieren kann.



                  Blick aus der Ferienwohnung in ZATON

Der Zufall hat uns hierhin geführt und wir sind sicher, daß es nicht das letzte Mal gewesen ist. Für die nächste Saison sollen alle Wohnungen mit SAT-TV ausgerüstet werden. Dann ist alles perket.

Hier ist die Adresse für alle, die Dubrovnik (nur 10 km entfernt) und Süddalmatien kennen lernen wollen: MATO KUSALO, Stikovica 75, 20235 Zaton, Tel. 385 (0)20/891-620, E-mail: kusaloapartment@yahoo.com. Wirklich sehr schöne Apartments, direkt am Wasser gelegen in der Bucht von Zaton. Ein Supermarkt ist in der Nähe, ebenso 4 sehr gute Lokale, das eine davon fast nebenan.

Nun nehmen wir endgültig Abschied von dem netten Herrn Kusalo. Ohne ein bestimmtes Ziel verlassen wir die Bucht von Zaton in Richtung Split. Irgendwo wollen wir einige Tage bleiben. Das Autofahren macht heute richtig Spaß; es ist wenig Verkehr und die Straße ist im Vergleich zu vor 4 Jahren in einem super Zustand. Die Sonne meint es gut mit uns, der Himmel ist wolkenlos und die Landschaft traumhaft.

Im Küstenort TRSTENO entdecken wir am Straßenrand einen kleinen Verkaufsstand. Wir halten spontan an und sehen uns das Sortiment an. Es sind Produkte aus eigener Herstellung, auch Schnäpse, die wir alle probieren sollen.... Das machen wir besser nicht, wir wollen nicht mit einem Schwips weiterfahren. Nur den Nußschnaps - ORAHOVICA - versuchen wir. Er schmeckt ausgezeichnet. Wir kaufen ihn, ebenso eine Flasche Traubenschnaps - LOZOVACA - und einen Liter Olivenöl. Nach diesem Großeinkauf bekommen wir noch einen Beutel Johannisbrot geschenkt.



                   Einkauf am Straßenrand in TRSTENO

Weiter geht unsere Fahrt, vorbei an verträumten Buchten mit herrlichen Ausblicken auf vorgelagerte Inseln. Wir sehen den tief unten gelegenen Badeort SLANO und einige Kilometer weiter erkennen wir schon von weitem die imposante Festungsmauer von STON. Sie sieht aus wie eine kleine Kopie der Chinesischen Mauer. Erbaut wurde sie um 1333. Der Wall ist 5 km lang und das Mauerwerk stellenweise 5 - 10 m hoch. Die Festungsmauer verbindet die beiden Ortsteile VELIKI STON und MALI STON. Durch das schwere Erdbeben im Jahr 1996 wurde Veliki Ston fast völlig zerstört. Die Mauer selbst mit ihren 30 Türmen wurde kaum beschädigt, auch Mali Ston blieb von der Katastrophe verschont.

Die beiden Ortsteile von Ston befinden sich schon auf der Halbinsel PELJESAC. Vom Festland zweigt die Straße ab zur zweitgrößten Halbinsel Kroatiens und führt ca. 70 km über die landschaftlich sehr reizvolle Insel. Peljesac ist sehr bekannt für seine guten Weine, berühmt ist der Dingac. Vom malerischen Hafenstädtchen OREBIC kann man mit der Fähre zur Insel KORCULA übersetzen. Es dauert nur ein paar Minuten.

Wir bleiben auf der Küstenstraße. Auf der linken Seite wird der schmale Meereseinschnitt für die in ganz Kroatien bekannte Muschel- und Austernzucht genutzt. Die Fläche ist in Parzellen eingeteilt, die im Besitz von verschiedenen Züchtern sind. Die fangfrischen Austern werden in den Restaurants von Mali Ston besonders gut zubereitet.

Mit einem letzten Blick zur längsten Verteidigungsmauer Europas setzen wir unsere Fahrt fort und erreichen schon bald die Grenze zu BOSNIEN HERCEGOWINA. Der schmale Küstenstreifen ist nur 8 m lang und der einzige Zugang des Landes zum Meer. Paßkontrollen gibt es nicht. Obwohl der Korridor staatsrechtlich zu Bosnien Hercegowina gehört wird hier mit der kroatischen Währung Kuna bezahlt. NEUM ist ein bekanntes Städtchen mit großen Hotels und zahlreichen Geschäften, in denen man angeblich besonders günstig einkaufen kann. Gefunden haben wir aber nichts!

Bevor wir Bosnien verlassen tanken wir noch voll, denn hier ist das Benzin am preiswertesten.

Das Landschaftsbild verändert sich: Wir durchfahren eine karge Gebirgslandschaft mit vielen scharfen Kurven. Plötzlich liegt das weite NERETVA DELTA vor uns. Der Fluß Neretva entspringt in Bosnien und mündet hier nach 280 km in die Adria. Im Delta wurde der Hauptfluß in 12 große und zahllose kleine Adern geteilt. Somit entstand der fruchtbarste Garten Dalmatiens. In dieser ca. 100 km2 großen Region wird Obst und Gemüse angebaut, vor allem aber Apfelsinen und Mandarinen. An der Hauptstrasse im Tal gibt es über eine große Strecke ein Verkaufsstand am anderen. Es ist ein farbenfrohes Bild und in dieser Art wohl einmalig in Kroatien. Zu kaufen gibt es außer den Südfrüchten getrocknete Feigen, verschiedene Honigsorten sowie Schnäpse und Liköre.

Wir lassen die Verkaufsstraße hinter uns und treffen in der Mitte des Deltas auf die Straße, die über Opuzen und Metkovic nach MOSTAR führt. Unser nächstes Ziel ist die triste Hafenstadt PLOCE, wo wir eine Kaffeepause einlegen und uns dabei die Autokarte ansehen.

Wir stellen fest, dass wir nicht mehr weit von "unserer" Pansion FRANKA entfernt sind. Nachdem wir in unserem ersten Urlaub in Montenegro und Kroatien diese privat geführte Pension entdeckt hatten, waren wir im Jahr danach noch einmal da. Mittlerweile ist sie so gut gebucht, dass in der Hauptsaison kein Apartment mehr frei ist. Wir wollen nicht vorbei fahren ohne Guten Tag zu sagen, also fahren wir in BRIST von der Küstenstraße runter und  durch die engen Gäßchen bis vor den Eingang der Pension. Da kommt auch schon Sonja, die Schwiegertochter von Franka herausgelaufen und umarmt uns herzlich. Die ganze Familie freut sich über den unverhofften Besuch. Wir haben sogar Glück: Unser Lieblingsapartment ganz oben ist durch Zufall für drei Tage frei! Das Auto wird geparkt und schnell sind die Koffer ausgeräumt. Wenig später sitzen wir froh auf unserer Dachterrasse mit dem traumhaften Blick aufs Wasser und die Insel Peljesac gegenüber.



               Blick von unserer Terrasse - PANSION FRANKA

Am Abend genießen wir wieder Frankas gutes Essen und den Rotwein aus eigener Herstellung. Im offenen Restaurant direkt am Meer bei Sonnenuntergang zu sitzen ist wieder ein besonderes Erlebnis.

Das Auto bleibt für zwei Tage stehen. Wir verbringen die Zeit mit Lesen am hauseigenen Strand und mit Wanderungen in beide Richtungen. Der weiteste Weg führt in den Nachbarort GRADAC, zuerst durch das gemütliche Dörfchen BRIST und dann immer am Ufer entlang bis zum schönen Strand von Gradac. Hier ist noch richtig viel los für Ende September. Auch die kleinen Strandkneipen sind gut besucht. Über die Anhöhe auf der einen Seite geht die Dorfstraße runter zur anderen Seite mit dem malerischen Hafen und der großen Uferpromenade. Im großen Supermarkt kaufen wir einige Kleinigkeiten, trinken am Strand Capuccino und gehen danach wieder nach Brist zurück.

Viel zu schnell gehen die drei Tage vorbei. Wie gern wären wir noch geblieben.....

Frankas Sohn Joschko bekommt schon seit einigen Jahren die höchsten Auszeichnungen für sein Olivenöl. Davon müssen wir unbedingt noch eine Flasche mitnehmen, denn das Öl ist wirklich super!

Beim Verabschieden bedankt sich Sonja noch einmal sehr mit einer besonderen Flasche Wein für unsere Empfehlung im ersten Reisebericht. Auch sie haben nach der Veröffentlichung neue Gäste bekommen.

Adresse: Pansion FRANKA, Blatnice 3, Brist, Tel. 385 21699586 - www.pansionfranka.de. E-mail: josko.veza@st.htnet.hr

Nach herzlichen Umarmungen fahren wir los mit unbestimmtem Ziel. Während wir die Makarska Riviera mit den gewaltigen Bergmassiven entlang fahren, schlage ich vor, mit der Fähre vom Hafen Makarska zur Insel BRAC zu fahren. Wir kennen schon die Inseln Hvar, Korcula und Peljesac, heute soll es eine neue Insel sein.

Im Fahrplan der JADROLINA sehen wir uns die Abfahrtszeiten an. Wir haben noch eine gute Stunde Zeit, die wir für einen Stadtbummel nutzen. An einem Bankautomaten holen wir noch Geld, da wir nicht wissen, ob das auf der Insel möglich ist.



                                    MAKARSKA

Um 12.15 Uhr legt die Fähre in Makarska ab und eine knappe Stunde später in SUMARTIN auf BRAC an. Da wir uns als Aufenthaltsort für den bekannten Ort BOL an der Südküste entschieden haben, müssen wir erst einmal von der Nordseite über die Hochebene in Richtung Gornji Humac fahren. Die Vegetation ist abwechslungsreich, verschiedene Kiefernarten, Olivenbäume und Büsche säumen unseren Weg.



                   Blick von der Insel BRAC zur Küste

Im Dorf Gornji Humac zweigt links die Straße ab in Richtung BOL. Wir verlassen langsam die Ebene, eine kurvenreiche Strecke beginnt. Das Meer ist stellenweise wieder zu sehen und im Hintergrund die Lavendelinsel HVAR. Ein Kanal trennt die beiden Inseln voneinander.

Mit herrlichen Ausblicken geht es in steilen Serpentinen bergab. Plötzlich liegt es vor uns: Das berühmte ZLATNI RAT, das Goldene Horn und das Städtchen BOL. Ein Fotostopp muß sein!



                       Blick auf BOL und ZLATNI RAT

Jetzt freuen wir uns sehr, spontan auf die Insel gefahren zu sein. Bald ist BOL erreicht. Wir fahren langsam, um uns nach einer Unterkunft umzusehen.

Die meisten Häuser sind mit einem Schild versehen: Sobe - Apartmani. An der Hauptstrasse wollen wir nicht wohnen. Ich gehe in eine Touristeninfo und frage nach einer Ferienwohnung. Der nette Mitarbeiter will uns ein Apartment zeigen und fährt uns mit einem Motorroller voraus.

Die Ferienwohnung ist ganz neu und sehr gut eingerichtet. Aber die Lage gefällt uns gar nicht. In der Straße gibt es nur große Wohnblöcke ohne ein bißchen Grün drumherum und der Ausblick aus dem Wohnzimmer ist trostlos. Das kurioseste ist der dazu gehörende Parkplatz. Es ist eine Nische in der Hauswand, in die man gar nicht reinfahren kann, da sie quer angeordnet ist. Ein Motorrad hat ganz bequem Platz, ein Auto nicht.

Wir bedanken uns und suchen selbst weiter. Das wird zu einem echten Problem. Egal, an welchem Haus ich auch klingele, es ist niemand da! Sind denn alle Ferienwohnungen schon winterfest verschlossen?

Frustriert überlegen wir, die letzte Fähre zu nehmen und wieder aufs Festland zurück zu fahren.

Wir befinden uns in einer schmalen Dorfstrasse und suchen nach einer Wendemöglichkeit. Auf der linken Seite am Ende einer alten Mauer sehen wir eine größere Einfahrt und fahren zum Wenden hinein. Im gleichen Moment kommen eine Frau und ein Mann aus einem Hauseingang gelaufen. Ich steige aus und frage nach einer Unterkunft für drei Tage. Sie freuen sich und wollen uns eine Wohnung zeigen, die gerade frei geworden ist.

Durch einen wunderschönen Innenhof gehen wir ins Haus in den 1. Stock und sehen uns die Wohnung an, die gerade gesäubert wird. Alles ist perfekt: Eine bestens eingerichtete Küchenzeile, ein Wohnzimmer mit SAT-TV, 2 Schlafzimmer (sehr gut möbliert!), ein Bad und zwei Balkone mit Garten- und Meerblick. Für 45,00 € am Tag - Preis in der Nachsaison - können wir die Wohnung haben. Da gibt´s nicht viel zu überlegen, wir sagen sofort zu.




                         Im Innenhof der VILLA MAJA

Unsere neue Unterkunft heißt: VILLA MAJA und die freundlichen Vermieter IVICA und MAJA BAKOVIC. Adresse: Rudina 34, 21420 BOL; Tel. 385 (21) 63 53 70 - Fax: 385 (21) 71 83 27. Mobil: 385 (98) 22 28 42. Im Internet unter: www.bol.hr oder direkt www.bol.hr/online/bakovic/index.html - eine sehr informative  homepage!

Wir fahren auf den großen Parkplatz. Mit dem Auspacken hat es noch Zeit bis die Wohnung fertig geputzt ist. Bis dahin wollen wir uns schon mal die Umgebung ansehen. Herr Bakovic zeigt uns den direkten Weg zum Meer und ins Zentrum. Wir müssen nur den Hinterausgang benutzen und einige Meter durch den mediterranen Garten laufen. Am Ende geht´s durch einen Mauerbogen und schon stehen wir in der schmalen Gasse, die direkt zum Meer und zur Uferpromenade führt. Idealer kann man nicht wohnen! So ruhig und schön und doch so nah am Geschehen. Da haben wir aber Glück nach unserer erfolglosen Sucherei vorher.



                  Ausblick von der VILLA MAJA - BOL

Das außergewöhnlich hübsche Städtchen BOL gefällt uns auf Anhieb. Der kleine Hafen mit den vielen Booten, die gemütlichen Kneipen und Restaurants laden zum Verweilen ein. Bei einem Espresso schauen wir uns die prachtvollen Gebäude rund um den Hafen an. BOL ist die älteste Siedlung der Insel BRAC und soll seit der Antike besiedelt sein. Die Baustile der Häuser aus verschiedenen Epochen sind Zeugen ihrer Vergangenheit.



               Der Hafen von BOL in der Abendsonne

Nach den ersten beeindruckenden Erkundungen schlendern wir zufrieden zurück in unsere neue Wohnung. Diese ist mittlerweile bezugsfertig. Wir räumen unsere Sachen ein und freuen uns, dass wir es so gut getroffen haben. Mein Fußballfan ist jetzt Gott sei Dank durch SAT-TV wieder auf dem Laufenden und bei Dalmatinischem Schinken, Weißbrot und super Rotwein vom Vater des Vermieters verbringen wir den ersten Abend.

Am nächsten Tag wollen wir uns den bekanntesten Strand Dalmatiens ansehen und erkundigen uns bei Herrn Bakovic nach dem Weg. Zu erreichen ist das ZLATNI RAT am Ortseingang zu Fuß oder vom Hafen in bestimmten Zeitabständen mit einer kleinen Touristenbahn.

Wir entscheiden uns für einen ausgedehnten Spaziergang. Dabei haben wir Zeit für die Auslagen der vielen interessanten Verkaufsstände und vor allem für herrliche Landschaftsaufnahmen auf dem Weg zur bekanntesten Attraktion der Insel. Die Uferpromenade ist mit weißen marmor ähnlichen Steinplatten von der Insel Brac ausgelegt und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Auf der rechten Straßenseite im Kiefernwald sieht man wieder einige Privathäuser mit Unterkunftsmöglichkeiten und danach 4 größere Hotelanlagen.



                         Blick auf das GOLDENE HORN

Bald liegt auch das ZLATNI RAT, das Goldene Horn, vor uns. Es ist eine kleine Landzunge, die ca. 500 m ins Meer hinaus ragt; in dieser Art wohl einmalig und ungewöhnlich.

Der Strand besteht aus kleinen Kieselsteinen und grobkörnigem gelben Sand. Das Wasser ist kristallklar. Auf der einen Seite der Landzunge ist es absolut windstill, auf der anderen Seite klatschen die Wellen an den Strand. Somit formen die Wasserbewegungen das GOLDENE HORN immer neu. Wir breiten unsere Badetücher aus und verbringen einige Zeit an diesem besonderen Fleckchen Erde.

Auf dem Rückweg entscheiden wir spontan, dass wir noch einige Tage länger bleiben wollen. Es ist so schön hier, die Wohnung ist super, die Vermieter sehr nett und zu erkunden in BOL und Umgebung gibt es noch genug. Nach uns kommen keine Gäste mehr, also verlängern wir auf eine Woche. Die Vermieter freuen sich und wir uns auch.

Es ist jetzt Ende September, die Saison geht auch hier auf der Insel zu Ende. An einem Nachmittag beginnt am Hafen eine große Saisonabschlußfeier mit Reden, Tanz, Essen und Getränken. Nach Einbruch der Dunkelheit krönt ein tolles Feuerwerk das Fest. Die Nachfeier der verbliebenen Gäste soll noch bis in den frühen Morgen gedauert haben...

Bei einem anderen Spaziergang am Jachthafen in östlicher Richtung entdecken wir verträumte Buchten mit kleinen Stränden und einladende Restaurants.



                   Restaurant in einer Bucht von BOL

Am Ende des Ortes steht auf einem Felsvorsprung das bekannte Dominikanerkloster aus dem 15. Jahrhundert. Das Kloster kann teilweise besucht werden. Sehenswert ist auch die Amphoren- und Ikonensammlung im kleinen Museum und die gotische Klosterkirche mit dem Altarbild "Madonna zwischen den Heiligen" von TINTORETTO.

Direkt neben dem Kloster befindet sich die winzig kleine Kirche Sveti Ivan i Tudor. In ihrem Inneren sind noch Reste von Fresken aus dem 6. Jahrhundert zu sehen.

Das Städtchen Bol hat soviel Geschichte; unsere Zeit ist zu knapp um alles zu erforschen.

Erwähnenswert ist u. a. noch das romantische Hotel Kastil am Hafen. Eine barocke Festung aus dem 17. Jahrhundert wurde in ein kleines feines Hotel umgestaltet. Ganz in der Nähe befindet sich eine ständige Gemäldeausstellung in einem wunderschönen Renaissance/Barock-Palast mit prachtvollen Balkonen. Am Ende des Boler Hafens erhebt sich ein Landhaus vom Ende des XV./Anfang des XVI. Jahrhunderts - ein seltenes Beispiel spätgotischer Baukunst. Die Pfarrkirche ist im barocken Stil erbaut.

Die Woche auf BRAC vergeht wie im Flug. Wir bummeln noch einmal um den zauberhaften Hafen und trinken einen letzten Capuccino.

Wir sind wieder neugierig und lassen wir uns vor unserer Abreise noch die anderen Apartments unserer Vermieter zeigen. Genau wie unsere Wohnung sind auch sie modern und geschmackvoll eingerichtet. Die VILLA MAJA ist wirklich eine besondere Urlaubsadresse bei sehr netten Gastgebern.

Über SUMARTIN im Süden sind wir auf die Insel gekommen, verlassen werden wir sie über den anderen Fährhafen SUPETAR im Norden. Diese Überlegung spart uns ein großes Stück Küstenstraße.

Wir verabschieden uns früh am Morgen von unserer Familie Bakovic und dem schönen Städtchen Bol. Bergauf geht es wieder über die Serpentinenstraße mit den tollen Ausblicken. Auf der linken Seite erhebt sich der höchste Berg der Adria-Inseln, der VIDOVA GORA mit 778 m.

Vor dem Dorf Gornji Humac zweigt die Straße ab in Richtung MILNA und SUPETAR; nach 4 Kilometer geht es rechts ab nach PUCISCA. Hier wird in den Steinbrüchen der berühmte marmor-ähnliche Stein abgebaut, der u. a. verwendet wurde für das Weiße Haus in Washington, das Parlament in Wien, das Reichstagsgebäude in Berlin und viele andere.

Wir fahren erst einnmal weiter über die Hochebene, bevor sich die Straße bei NEREZISCA teilt. Nach der Ausfahrt Supetar beginnt der nördliche Teil der Insel und bald geht es langsam in Serpentinen bergab. Zwischendrin ist wieder das Festland zu sehen und die Region wird grüner.

Rechtzeitig erreichen wir die Fähre und nach einer guten Stunde die zweitgrößte Stadt Kroatiens - SPLIT. Das Entladen dauert eine Ewigkeit, die Fähre war rappelvoll. Auch die Fahrt aus dem Hafengelände und durch die engen Gäßchen zieht sich in die Länge. Irgendwann treffen wir auf die große breite Straße, die zuerst in nördlicher Richtung und zur neuen Autobahn führt.

Da wir noch Zeit haben, fahren wir erst einmal die schöne Küstenstraße entlang. Vor TROGIR gibt es eine Zufahrt durch eine karstige Gebirgslandschaft zur Autobahnauffahrt PRGOMET. Am Schalter ziehen wir ein Ticket und nach vielen hundert Kilometern Landstraße sind wir auf der neuen Autobahn, die mittlerweile von Rijeka bis Sestanovac bei Brela an der Makarska-Riviera ausgebaut wurde. Bis Ende 2008 soll dann das letzte Stück bis Dubrovnik fertig sein. Damit wird die kurvenreiche Küstenstraße entlastet und viele Fahrstunden können gewonnen werden.

Wir kommen sehr gut voran, es ist wenig Verkehr und das Wetter spielt auch mit. Als sich bei uns der Hunger meldet fahren wir noch einmal von der Autobahn runter um eine Pause einzulegen. Dazu bietet sich der Küstenabschnitt mit den vorgelagerten KORNAT-Inseln bestens an. Uns gefällt die Strecke sehr und dann finden wir endlich das seit langem gesuchte Restaurant, wo wir Lamm vom Spieß essen können. Das Grillrestaurant liegt an der Hauptstraße in der Nähe von PAKOSTANE und heißt: U SIME. Die Besitzerin bringt uns eine riesige Platte. Es schmeckt ausgezeichnet! Wir genießen das köstliche Fleisch und sind rundum glücklich. Nach diesem tollen Essen genehmigen wir uns sogar einen LOZA (Traubenschnaps), der ebenfalls besonders gut ist.

Bestens gesättigt und zufrieden fahren wir noch einige Kilometer Küstenstraße. Hier haben wir noch einmal die Möglichkeit, Traubenschnaps und Wein an den Verkaufsständen der Erzeuger aus der Region zu kaufen.

Bei ZADAR folgen wir den Hinweisschildern zur Autobahn und bei MASLENICA haben wir sie wieder erreicht. Nun fahren wir ohne Pause bis zur Ausfahrt ZUTA LOKVA. Ab hier sind es noch ca. 24 km bis SENJ an der Küste.

Da es nach Rijeka nicht mehr weit ist, wollen wir ab jetzt nach einer guten Unterkunft suchen. Wir passieren einige Urlaubsorte ohne etwas Passendes zu finden. Die meisten Hotels oder Pensionen haben hier schon geschlossen.

Da fällt mir ein, dass SELCE ein beliebter Urlaubsort an der Kroatischen Adria ist. Wir fahren von der Küstenstraße ab und in das hübsche Städtchen hinein. An der Uferpromenade finden wir einen Parkplatz und schauen uns ein bißchen um. Hier ist die Saison auch noch nicht zu Ende; viele Gäste flanieren auf der großen langgestreckten Promenade. Hier findet man auch die meisten Restaurants, Cafés und Eisdielen mit besonders gutem Eis. Nachdem wir das sehr genossen haben mache ich mich auf die Suche nach einem Hotel.



                           Der Hafen von SELCE

Bis zur Rückfahrt des Autoreisezuges brauchen wir nun noch zwei Übernachtungen. In einem Touristenbüro frage ich nach einem kleinen guten Hotel. Die nette Dame telefoniert und schickt mich in das Hotel ESPERANTO mit der Bemerkung, drei Zimmer seien noch frei.

Ich muß ein bißchen suchen und sehe plötzlich von weitem eine wunderschön restaurierte Jugendstilvilla - das Hotel Esperanto.

Schon an der kleinen Reception werde ich besonders freundlich empfangen. Ich bekomme drei Zimmerschlüssel zum Auswählen und nehme ohne lang zu überlegen das Zimmer mit dem Balkon. Das Hotel ist bis auf zwei Zimmer ausgebucht.

Wir parken auf dem großen hauseigenen Parkplatz und sehen uns das Anwesen genauer an. Das kleine feine Hotel liegt traumhaft direkt an der Küste. Trotz der Nähe zum Wasser gibt es in der ersten Etage einen Swimmingpool und auf allen Etagen großzügige Sonnenterrassen mit herrlichem Panoramablick. Seit einigen Jahren ist es im Besitz der Familie HORVAT und wird von ihnen und ihren Mitarbeitern hervorragend geführt. Das Personal spricht deutsch. Mit Blick auf die Adria kann man im Restaurant und auf der Terrasse feine Speisen und Getränke genießen. Auch das Frühstück ist liebevoll zubereitet, die Küche überrascht mit besonderen kleinen Leckereien.

Schade, daß wir nur noch so wenig Zeit haben, denn auch hier würden wir gerne länger bleiben. Wir fühlen uns im Hotel ESPERANTO sehr wohl.

Adresse: Emila Antica 24, 51266 Selce, Telefon/Fax 00 385 51 764 666 (www.hotel-esperanto.com). Die Übernachtung mit Frühstück kostet je nach Zimmerausstattung und Saison ab 22,00 - 58,00 € p. P. Die Halbpension kostet nur 4,00 € mehr.



                      Terrasse Hotel ESPERANTO

Am letzten Tag machen wir einen ausgiebigen Spaziergang über die Promenade und an den kilometerlangen Stränden entlang - am Morgen in die eine, am Nachmittag in die andere Richtung. Für Sonnenhungrige gibt es Plätze ohne Ende.

Während der Saison werden viele Freizeitmöglichkeiten angeboten. Diverse Wassersportarten kann man ausüben; eine gute Tauchschule ist ebenfalls vorhanden. Ausflugsboote bringen Urlauber zur Nachbarinsel KRK und zu anderen schönen Plätzen.

Einen sehr guten Ruf hat die THERME SELCE mit ihren vielseitigen Angeboten.

Auch kulturell hat Selce einiges zu bieten. Wirklich ein sehr interessanter und empfehlenswerter Urlaubsort!

Den Abend verbringen wir bei gutem Essen im Hotel-Restaurant mit einem reizenden Ehepaar aus Würzburg - ein schöner Abschluß nach einer erlebnisreichen Reise.

Am nächsten Morgen können wir in aller Ruhe noch einmal das schmackhafte Frühstück genießen. Bis zur Abfahrt unseres Reisezuges um 15.00 Uhr müssen wir jetzt noch einige Stunden überbrücken. Das fällt nicht schwer in dieser schönen Landschaft. Auf den verbleibenden 30 km bis Rijeka machen wir den ersten Stopp in Jadronovo. Aber hier ist die Saison endgültig vorbei. Die Fensterläden der Ferienwohnungen und einer kleinen Pension sind geschlossen.

Bevor wir Rijeka erreichen tanken wir bei den günstigen Spritpreisen den Tank noch einmal voll.

Als wir die Küstenstraße bergauf fahren entdecken wir weit unten ein interessantes Dorf in einer Bucht. Vielleicht können wir hier noch unsere letzte Kaffeepause einlagen. Wir überlegen nicht lange, bei der nächsten Ausfahrt geht´s den Berg hinunter und bald erreichen wir BAKAR.

Bakar war in früheren Zeiten ein wichtiges Hafenstädtchen in der Kvarner Bucht. Heute gibt es nur noch eine kleine Werft, in welcher Schiffe gebaut und repariert werden.

Ein Tourist verirrt sich wohl selten hierher. Das spürt man schon an den Preisen - der Capuccino war der preiswerteste auf unserer Reise durch Kroatien. Die beiden Cafés am Wasser und dem kleinen Markt gelegen sind ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen.

Hier kaufen wir noch Verpflegung für die Heimfahrt und fahren danach ohne Umwege nach Rijeka. Bis wir endlich den Verladebahnhof erreichen haben wir uns dreimal verfahren und das bei diesem hektischen Stadtverkehr!

Geschafft! Das Auto ist verladen, wir beziehen unser Abteil und machen es uns gemütlich. Pünktlich fährt unser Zug ab. Nach ein paar Minuten können wir bei herrlichen Ausblicken Abschied nehmen von einem schönen Urlaubsland. Unsere Blicke schweifen über die Bucht von Rijeka und die Randbezirke des bekannten Ferienortes OPATIJA. Dann lassen wir die Adria endgültig hinter uns.

Ohne Probleme passieren wir die Grenzstationen. In Villach ist noch ein Verladeaufenthalt, danach geht´s nur noch in Richtung Heimat.

Nach ein paar Stunden Schlaf erreichen wir am frühen Morgen Neu-Isenburg. Ein erlebnisreicher Urlaub geht zu Ende, der in jeder Beziehung optimal gewesen ist:

Alle unsere Unterkünfte waren super, wir hatten sehr nette Vermieter, das Wetter war bis auf einen Tag drei Wochen lang nur schön und unser neues Auto hat auf der langen Reise keinen Kratzer bekommen.

Wir werden bestimmt wiederkommrn und uns dann auf Istrien und die nördliche Inselwelt der Adria konzentrieren. Darauf freuen wir uns heute schon.



                  Zwei Mädchen aus BOL mit Kind


(Hiltrud Godin - godinwolf@lycos.de)